Florenz – dritter Wochenbericht

Stadt und Land sind hier in Florenz sehr nahe beieinander. Ein Ausflug über die Brücke Ponte alle Grazie in das Viertel San Niccolo, den Weg hinauf zum Giardino Giapponese, zeigt, dass ab hier das Landleben beginnt.

Die schmale Strasse führte vorbei an Villen von wohlhabenden Florentinern, die sich zum Schutz vor Neugierige, hohe Mauer haben errichten lassen. Hier oben lässt es sich nur erahnen, welchen Blick die Leute hinter den Mauern auf die Stadt haben müssen.

Auf der Via San Leonardo

Nach ungefähr einer Stunde waren die hohen Mauern weg, ein kleineres Dorf hinter mich lassend, tat sich plötzlich die Sicht ins Hinterland auf.

Die Wanderung habe ich aufgezeichnet und kann hier angeschaut werden.

Ausblick ins Hinterland

Einkaufen kann ich ganz in der Nähe in einem Supermarkt. In der gleichen Strasse findet zweimal in der Woche ein Markt statt, der Lebensmittel und viele Artikel für den Haushalt anbietet.

Ich koche keine grossen Mahlzeiten. Salate und Hülsenfrüchte sind schnell zubereitet und kommen oft auf den Tisch. Daneben kaufe ich Äpfel und Bananen für zwischendurch. Mit vier Leute im Haushalt, die alle gleichzeitig nach Hause kommen und kochen wollen, reicht die Grösse der Küche einfach nicht aus.

Der Vormittag ist für das Erlernen der Sprache reserviert. Nachmittags mache ich Hausarbeit oder ziehe um die Häuser, zu Fuss oder mit dem Tram. Das öffentliche Nahverkehrsnetz ist in Florenz sehr gut ausgebaut und nicht mal teuer. Das Ticket kann an jeder Haltestelle aus dem Automaten, für 1.50 Euro gekauft werden und ist während 90 Minuten im gesamten Netz gültig.

Ein weiterer Ausflug in die Stadt, führte mich erneut zur Biblioteca delle Oblate. Früher ein Kloster ist es heute die Stadtbibliothek. Hier können Besucher im ehemaligen Kreuzgang oder oben auf der überdachten Terrasse, gemütlich ein Buch lesen. Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich. Im oberen Stock ist ein Cafè, von dem man die Domkuppel bestaunen kann.


Keine Frage, Florenz ist ein Touristenmagnet. Annähernd 15 Mio Übernachtungen zählt die Provinz Florenz jährlich. Nur schon die Galleria degli Uffizi zählt zwei Millionen Besucher pro Jahr. Viele Florentiner leben vom Tourismus und sprechen deshalb Englisch als zweite Sprache.

In den Schulunterlagen, die ich als Vorbereitung für den Kurs bekommen habe, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, man solle doch das Gelernte auf der Strasse umsetzen und dabei keine Angst haben, Fehler zu machen.

Das hört sich vernünftig an. Die Realität aber lädt eher zum Schmunzeln ein. Hier ein Beispiel von vielen: Ich hatte Hunger und wollte in einem Schnell Imbiss ein Pizzastück kaufen:

Ich: Buon giorno. Io vorrei questa pizza con salame, per favore!

Der Verkäufer: Va bene. Anything to drink?

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