Mi piace Firenze

Seit meinem zwei monatigen Aufenthalt in Florenz vor zwei Jahren, komme ich jedes Jahr zurück. Im Dezember hat es weniger Touristen. Museen und andere Sehenswürdigkeiten kann ich ohne grossen Andrang besuchen und nebenbei, die Landessprache sprechen, welche ich am Erlernen bin.

Zum ersten Mal habe ich die Austellungen im Palazzo Pitti besucht. Neben den Gemächern der Medici, beherbergt das Palazzo die Galeria d’Arte Moderna und die Galeria Palantina.

Die Gemädesammlung ist eine beeindruckende Sammlung von über 500 Gemälden, die hauptsächlich aus der Renaissance stammen und Teil der privaten Sammlungen der Medici waren.

Zu den berühmten Künstlern, die in der Gemäldesammlung vertreten sind, gehören Pietro de Cortona, Tizian, Peter Paul Rubens, Raphel und Corregio.

Spaziergänge führen mich vor allem ans südliche Ufer des Arno. Im Quartiere di San Niccolò ist es ruhiger als in der lärmigen Innenstadt. Zudem ist der Piazzale Michelangelo nicht weit weit. Von dort oben führt ein breiter Weg an der San Miniato al Monte Kirche vorbei, am Hügel entlang, hinunter zur Porta Romana.

Von der Porta Romana kommt man am Palazzo Pitti vorbei und über die Ponte Vecchio, wieder zurük in die Altstadt.

.

Lydia Escher war die Tochter des Eisenbahnpioniers, Unternehmers und Politikers Alfred Escher. Sie war mit Friedrich Emil Welti, den Sohn des damals mächtigsten Bundesrates Emil Welti verheiratet.

Durch ihren Ehemann kam sie in Kontakt mit Karl Stauffer-Bern, einem schweizer Maler und Radierer. Das Ehepaar Welti-Escher wirkte als Mäzen für den Maler und ermöglichte ihm die Arbeit in Italien. Im Oktober 1889 siedelte das Ehepaar Welti-Escher nach Florenz über, wo sich Lydia bald in Karl Staufer verliebte.

Wie wir alle wissen, endete für Lydia und Karl die Geschichte dramatisch. Im Jahre 1891 beendete Lydia ihr Leben in Genf, während Karl in Florenz sich das Leben nahm. Karl Stauffer wurde auf dem protestantischen Friedhof Cimitero Evangelico degli Allori bei Florenz beigesetzt.

Der Friedhof liegt im Südwesten der Stadt und ist zu Fuss in 45 Minuten erreichbar.

Das Grab von Karl Stauffer habe ich leider nicht mehr gefunden. Viele Gräber sind am verfallen, einige schon 150 Jahre alt. Viele Inschriften lassen sich nicht mehr lesen. Enttäuscht gab ich die Suche nach dreiviertel Stunden auf.

Auf dem Weg zum Ausgang fiel mir dann eine grössere Grabstätte auf. Ich staunte nicht schlecht, als ich das Grab von Arnöld Böcklin vor mir sah. Böcklin war ein schweizer Maler. Er verbrachte seinen Lebensabend in Fiesole, einem kleinen Dorf oberhalb von Florenz, wo er 1901 starb.

Einsiedler

Anfangs Mai hatte ich die Gelegenheit, einige Tage in einer Berghütte zu verbringen. Das Maiensäss liegt auf einer Höhe von 1650 m. M. und bietet einen einzigartigen Blick hinab ins Tal.

Hier oben gibt es keinen überflüssigen Luxus. Ein Solarpanel erzeugt Strom, der von einer Batterie gespeichert wird. Die Elektrizität reicht, um sechs Stunden Radio zu hören. Ebenfalls kann mit der produzierten Energie die Innenbeleuchtung sichergestellt werden.

Der Kochherd muss mit Holz eingeheizt werden. Um eine Mahlzeit zu kochen, sollte das Feuer schon eine Stunde brennen. Danach hat der Herd die optimale Wärme, um eine Pfanne Rösti zu braten oder Teigwaren zu kochen.

Ruhe und Stille.
Keine lärmenden Strassen oder Flugzeuge!
Keine, bis spät in die Nacht johlende Partygänger!
Keine lauten Gespräche mit dem Schwatzapparat!
Es ist, als würde die Zeit stehen bleiben.
Einfach herrlich.

Wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen
Ausblick ins Tal

Public Footpath in Cornwall

Wandern kann man nicht nur in den Bergen. Cornwall in England bietet den South West-Coast Path an, welcher sich über 1000 km durch das Land schlängelt, vorwiegend der Küste entlang, beginnend in Minehead, durch den Exmoor Nationalpark bis hinunter an die Südküste Englands.

Ein uraltes, schriftlich festgehaltenes »Wegerecht« erlaubt dem Wanderer in England, dass er sich auch auf privatem Grund und Boden frei bewegen darf – sofern er sich an die ausgeschilderten Fußpfade (Public Footpath) hält. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Weg mitten durch einen Laufstall oder Weide führt, wo Kühe und Schafe sich sich gute Nacht sagen.

Unsere Wanderungen führten durch unterschiedliche Regionen von Cornwall. Das Wetter war unbeständig und überwiegend nass. Mit einer guten Ausrüstung blieb man meistens trocken.


Die Küstenwanderung von St.Ives aus startete mit Sonnenschein. Nach ca. zwei Stunden wechselte das Wetter auf Regen und Hagel. Da es die letzten sechs Wochen schon täglich regnete, konnten die Wege nie austrocknen. So kam es , dass wir des Öfteren im Morast versanken und das Wasser oben in die Schuhe lief.

Nach 18 Km verabschiedete sich dann das Navigationsgerät, Nässe und Kälte hatten dem Gerät den letzten Lebenswillen genommen. Die gerade blaue Linie unten auf der Grafik, zeigt, wo auf der Strecke das Gerät ausgefallen ist. Nach über fünf Stunden erreichten wir St. Ives, wo trockene Kleider auf uns warteten.

Ritorno a Firenze – Tag 7 und 8

Unter dem Dom befinden sich Überreste der früheren Kathedrale von Florenz, Santa Reparata. Aufgrund der Grabungen in den 1970er Jahren, können die Reste Santa Reparatas besichtigt werden.

In den Überresten, wo früher der Altar stand, wurde ein neuer Altar aufgestellt. Kirchenbänke für Besucher deuten darauf hin, dass hier unten Messen gehalten werden. Die Ausstellung ist sehr gut umgesetzt. Es werden auch Projektionen von verschiedenen Zeitepochen und Bauphasen, den Besuchern auf Bildschirmen vorgestellt.

Wer mit Archäologie nichts am Hut hat, kann ruhig auf einen Besuch verzichten.

Der Glockenturm des Doms, bekannt als Campanile di Giotto, wurde von Giotto di Bondone im Jahre 1334 erbaut. Der Turm ist 84.7 m hoch.

Bis ganz nach oben sind es 414 Stufen. Wer die notwendige Kondition hat, kann von der Terrasse an der Spitze des Glockenturms, einen herrlichen Ausblick über Florenz und auf die Kuppel von Brunelleschi genießen.

Aufstieg Campanile di Giotto

Ritorno a Firenze – Tag 6

Tatsächlich konnte ich heute mein elektronisches Ticket in ein Papierticket umtauschen. Die nette Mitarbeiterin wartete schon vor dem Eingang des Doms, um mir das wertvolle Papier auszuhändigen. Um 14:15 wurde ich eingelassen. Ich hatte 45 Minuten Zeit, um hinauf zur Kuppel zu steigen. Um 15 Uhr musste ich wieder draussen sein. Dies hat einen Grund.

Die Breite des Aufgangs zur Kuppel variiert zwischen 70 cm und 1.40 m. Da ist es verständlich, dass die Verantwortlichen jeglichen Gegenverkehr vermeiden wollen. Also schleust man zuerst eine bestimmte Anzahl Menschen hinauf, um sie danach wieder nach unten steigen zu lassen. Bis zur Kuppel sind es 463 Treppenstufen. Wer an Klaustrophobie leidet ober mit Herzprobleme zu kämpfen hat, ist besser beraten, unten zu bleiben.

Das Buch von Ross King beschreibt den Kuppelbau von Filippo Brunelleschi in eindrücklicher Weise.

Ausschnitt Dom Besteigung

Ritorno a Firenze – Tag 5

Oh Leute, ich sag euch! Für die Eintritte in die Museen, muss ich mein elektronisches Ticket in ein Papierticket wechseln. Die Dom Mitarbeiter schickten mich von Pontius zu Pilatus. Jeder fühlte sich nicht verantwortlich und waren demensprechend schlecht gelaunt. Das Ganze fing an, als ich schon fast eine Stunde anstand.

Dann las ich auf meinem Ticket das Kleingedruckte. Da stand, ich solle mich am Treffpunkt an einen Mitarbeiter mit gelber Veste wenden. Naja, mein Zeit Fenster für den Eintritt ist morgen 14 Uhr. Ich bin gespannt, ob da ein Mitarbeiter mit gelber Veste auftaucht.

Ritorno a Firenze – Tag 4

Auf der Suche im Internet bin ich auf ein Online-Portal gestoßen, welches Tickets für die Domkuppel verkauft. Allerdings kann mit dem Ticket nicht nur die Kuppel gebucht werden, sondern mehrere Museen dazu. Zudem musste ich ein Zeitfenster nennen, wann ich die Kuppel besteigen will. Gebucht habe ich nun für den 12.Dezember, 14 Uhr. Das Ticket kostete 48 Euro, was meiner Meinung reine Abzocke ist. Nun, einmal und nie weider!

Am Nachmittag unternehm ich noch einen Spaziergang auf den Piazzale Michelangelo.

Ritorno a Firenze – Tag 3

Heute war ein Tag mit viel Sonnenschein. Eine ideale Voraussetzung, um eine wunderbare Aussicht zu genießen. So stand ich schon um 9 Uhr vor dem Ticket Schalter in der Nähe der Cattedrale di Santa Maria del Fiore, und wollte ein Ticket für die Domkuppel kaufen.

Der etwas unfreundliche Herr am Schalter gab mir zu verstehen, dass alle Tickets schon verkauft sind. Ich solle in zwei Tagen wieder kommen. Florenz wird auch in diesen Tagen von vielen Touristen besucht. Viele davon benehmen sich völlig daneben. Da kann ich gut verstehen, wenn die Stadtbewohner nicht immer freundlich gesinnt sind.

So habe ich, anstatt die 463 Stufen zur Domkuppel zu hinauf zu steigen, einen wunderbaren Spaziergang in das San Niccolo Quartier unternommen.

Ritorno a Firenze – Tag 2

Den Tag heute verbrachte ich mit Waschen und Einkaufen. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt ging ich in meine Wohnung zurück. Danach habe ich gelesen und Karten geschrieben. Gegen den frühen Abend kochte ich das erste Mal. Dazu musste ich zuerst eine Pfanne aus dem oberen Stockwerk besorgen.

Ritorno a Firenze – Tag 1

Nach einer ruhigen Nacht (normalerweise sind die Wohnungen in der Altstadt sehr ringhörig) habe ich mir ein feines Frühstück genehmigt. Am Nachmittag habe ich den Dom besucht. Trotz den wenigen Touristen musste ich zwanzig Minuten anstehen. Am Eingang gabs eine Kontrolle der Taschen und Mäntel. Obwohl ich ein Taschenmesser in meiner Umhängetasche hatte, kam ich trotzdem hinein. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, in die Tasche zu schauen. Glück gehabt!

Der Dom selber war eine Entäuschung. Einzig die Fresken von Giorgio Vasari und Federico Zuccari an der Unterseite der Kuppel waren sehenswert.

Freskenmalerei unterhalb der Dom Kuppel

Ritorno a Firenze – Ankunft

Die Fahrt nach Mailand dauerte wegen des gesperrten Gotthardtunnels eine volle Stunde länger. Dafür gings danach ab Mailand mit dem „.Italo“ mit 300 km/h Richtung Bologna und Florenz. Um 14:35 kam ich am Hauptbahnhof in Florenz an. Nach einem kurzen Fußmarsch in die Altstadt konnte ich problemlos die gemietete Wohnung von Alessandra beziehen. Es blieb sogar noch Zeit für einen Einkauf, wo ich dann abends ein feines Abendessen für mich kochte. Die Wohnung ist klein, hat aber alles was ich brauche.

Meine Wohnung in der Altstatz von Florenz

Von der Brache zum Sitzplatz

Eigentlich wollte ich ein Stück Rasen hinter dem Haus neu ansäen. Seit einiger Zeit wuchs nichts mehr auf der Brache. Damit der Rasen die besten Voraussetzunge für ein gutes Wachstum erhält, nahm ich mir vor, vor der Aussaat den Boden umzugraben. Beim ersten Spatenstich hatte plötzlich jemand eine Idee: Warum gestalten wir hier nicht einen Sitzplatz?

Ja, warum nicht? Ich war begeistert von der Idee. Letzten Herbst habe mit der Arbeit begonnen und habe dabei die einzelnen Arbeitsschritte auf Video festgehalten.
Zum Video

Abschied von einem treuen Begleiter

Er begleitet mich fünf bis sechs Mal die Woche. Er hilft mir, die regelmässigen Schläge auf meinen Körper abzufedern. Seine Lebensdauer von 1000 km hat er längst überschritten. Genau genommen hat er über 1600 km auf dem Buckel. Nun ist es an der Zeit ihn zu ersetzten – meinen geliebten Laufschuh!

Florenz – lezter Wochenbericht

Florenz war neben Paris, Bologna und Mailand, einer der ersten Städte, die den Ausbau von Strassen vorantrieben. Mit der Entwicklung des Gewerbes und des Handels und durch die Ablösung des Tauschhandels durch die Geldwirtschaft zum Ende des 12. Jahrhunderts entwickelte sich zunächst in den wirtschaftlich starken Städten der Straßenbau. Der Wegezoll wurde für die jeweiligen Herrscher eine bedeutende Einnahmequelle. Daraus entstand das Sprichwort „Das Geld liegt auf der Strasse“.
Auch heute noch sind viele Strassen, Gassen und Plätze in der Innenstadt mit Pflastersteinen oder Platten belegt. Diese sind dann oft in einen unebenen Untergrund eingelassen, wackeln oder heben gar vom Untergrund ab. Und so ist es kein Wunder, wenn Jung und Alt, mit einem prüfenden Blick auf den Boden, vorsichtig über die Plätze marschieren.

Immer schön schauen, wo man hintritt – Touristen auf der Piazza della Santissima Annunziata

Heute lebt in der Innenstadt von Florenz nur noch der kleinste Teil der knapp 390’000 Einwohner, denn die Wohnpreise gehören inzwischen zu den teuersten ganz Italiens. Daher trifft man Florentiner nur noch in der Innenstadt, wenn sie dort zur Arbeit gehen. Gesehen habe ich bis heute eher ältere Leute, die ihre frisch gewaschene Wäsche an Leinen am Fenster entlang aufhängen. Hie und da schauen sie herab auf die Gassen und beobachten die Touristenströme, die an ihren Häusereingängen vorbeiziehen. Und sind dabei nicht immer glücklich.
Viele Touristen kaufen sich etwas zu Essen bei den zahlreichen Imbissläden, setzen sich auf Kirchentreppen und oder Randsteine, um ihr Eingekauftes zu essen. Den Abfall lassen sie dann liegen. Es gibt Ladenbesitzer und Kirchendiener, die regelmässig Treppen und Randsteine mit Wasser abspülen, um zu verhindern, dass sich die Leute setzen.
Die Stadtverwaltung hatte 2018 reagiert. Das Essen auf offener Straße wurde nun in vier Abschnitten der Stadt zu bestimmten Zeiten schlichtweg verboten. Das Zu-sich-Nehmen von Speisen in der Via dei Neri, Piazzale degli Uffizi, Piazza del Grano und Via della Ninna von 12 Uhr bis 15 Uhr und von 18 Uhr bis 22 Uhr auf offener Straße untersagt. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro rechnen. Ob nach vier Jahren die Verordnung immer noch aktuell ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Overtourism In der Via dei Neri

Der Sommer ist in Florenz angekommen. Seit mehrere Tage schon haben wir Temperaturen bis 30 Grad. Wer nicht muss, geht nicht nach draussen. Frühaufsteher und Sportler sind oft am Vormittag unterwegs, wenn die Luft noch halbwegs kühler ist. Eigentlich sind die Monate Juli und August die heissesten Tage in der Toskana. Aber im Augenblick haben wir Mai. Und nächste Woche werden Temperaturen von 38 Grad erwartet.
Der letzte Hitzesommer war 2017. Meine Gastgeberin erzählte mir von Nächten, in denen das Thermometer nicht mehr unter 25 Grad sank. Und dies mehrere Monate lang. Weil sie keine Klimaanlage hatte, wickelte sie sich oft in ein nasses Leinentuch ein, um halbwegs ein wenig Schlaft zu finden.

Heute am 2. Juni feiert Italien seinen Nationalfeiertag. Mit der Unterzeichnung der Kapitulation der deutschen Armeen in Italien am 29. April 1945 ging in Italien der 2. Weltkrieg zu Ende. Aber für die Italiener war es nicht nur das Ende des Krieges, sondern auch das Ende des Faschismus und von Mussolini, der von 1922 bis 1943 in ganz Italien, und am Ende des Krieges, bis 1945, noch in einer norditalienischen Restrepublik herrschte, die allerdings völlig von den deutschen Besatzern abhängig war.
Am 2. und 3. Juni 1946 fand gleichzeitig mit der Wahl zur verfassunggebenden Versammlung die Volksabstimmung über die Frage Monarchie oder Republik statt. Dabei stimmten 54,3 Prozent der Italiener für die Republik. Zum ersten Mal durften auch die Frauen an der Abstimmung teilnehmen.

Diese Woche ist meine letzte Woche in Florenz. Ich werde vor meiner Abreise die Gelegenheit nutzen um zu Waschen und das Zimmer in Ordnung bringen. Die nächste Studentin wartet schon auf den Einzug. Gestern habe ich den kühlen Vormittag ausgenutzt und bin nochmal raus aus der Stadt. Über die Ponte Vecchio, hinauf zur Forte di Belvedere, hinaus in das hügelige Hinterland.

Florenz – siebter Wochenbericht

Die Porta San Niccolo liegt zwischen der Ponte alle Grazie und der Ponte a San Niccolo. Hier begannen einst die Stadtmauern am Fluss. Das Eingangstor mit Turm wurde im Jahre 1324 gebaut und sollte den Zugang zur Stadt von Süden her sichern. Er ist der einzige Turm der ehemaligen Stadtbefestigung, der nach der Besetzung von Florenz im Jahre 1529 nicht abgerissen wurde. Die Geschosse der Artillerie konnten den Turm nicht erreichen, weil der Miniato Hügel vor ihm steht. Der Turm zeigte noch heute den ursprünglichen Zustand aller Stadttoren von Florenz. Besucher dürfen den Turm von Mitte Juni bis August besteigen. Schade. Da bin ich leider wieder zu Hause. Die Sicht auf die Stadt von dem 45 m hohen Bauwerk wäre bestimmt imposant gewesen.

Torre San Niccolo

Nach einer von Mücken geplagte Nacht, machte ich mich heute Morgen früh auf den Weg. Es trieb mich abermals zur Stadt hinaus. Über die Ponte Vecchio, hinauf zur Forte del Belvedere, auf einer schmalen Strasse entlang Richtung Hinterland. Autos gibt es auf dieser Strasse kaum. In der Regel werden die engen Wege im Einbahnverkehr befahren. Für die Fussgänger ist das Kreuzen deshalb nicht weniger gefährlich, wie man hier deutlich sehen kann.
Wenn die Mauern der Villenbesitzer weichen, wird die Sicht frei auf die typische, toskanische Hügellandschaft. Die Stadt ist weit weg. Es wird ruhiger. Den Fussmarsch habe ich hier aufgezeichnet.

Tagwache heute um 6:00 Uhr. Wer die Florenzer Sehenswürdigkeiten fotografieren will, ohne anderen auf die Füsse zu stehen, der muss früh raus. Nach einem Kaffee im Hause bin ich los und war um 7:00 Uhr vor dem Duomo. Zu diesem Zeitpunkt vermag die Sonne das Bauwerk noch nicht erreichen. Darum musste ich mich mit einer Mischung aus Hell und Dunkel zufriedengeben, was sich nicht immer positiv auf das fotografierte Objekt auswirkt. Um 8:00 ist es dann schon aus mit der Ruhe. Die ersten Touristen sind unterwegs, Lieferanten beliefern ihre Kunden und die Strassenreiniger reinigen Plätze und Gassen mit ihren Fahrzeugen. Einige Bilder von diesem Morgen habe ich online gestellt.
Auf dem Heimweg bog ich in eine der tausend Gassen ab, die es in der Stadt gibt, und staunte nicht schlecht. Vor mir standen zwei 40 Tönner Lastwagen. Kaum vorstellbar, wie die Fahrer diese Fahrzeuge durch die engen Strassen und Gassen gezirkelt haben, bis sie endlich die Innenstadt erreicht hatten. Gerne hätte ich einen der Fahrer gefragt. Aber leider schliefen beide in ihren Kabinen.

Zwei 40 Tönner in der Via di Giuseppe Verdi

Jeden zweiten Tag gehe ich einkaufen. Gleich in der Nähe gibt es einen Penny Supermarkt und diverse Marktstände in der gleichen Strasse. Die meisten Lebensmittel kann man mit einem kleinen Budget besorgen. Putz- und Pflegemittel sind im Vergleich zu den Lebensmitteln teurer, aber immer noch günstiger als in der Schweiz. Wenn ich meine Kosten pro Tag ausrechne, inkl. Lebensmittel, Putz- und Pflegekosten, aber ohne Restaurantbesuche und Einkäufe an der Strasse, komme ich auf knapp 5 Euro pro Tag. Hier habe ich einen typischen Einkaufskorb zusammengestellt. Für mich reicht der Einkauf mindestens für zwei Tage. Kosten: 6.67 Euro!

Gestern hatten wir Besuch in der WG. Einige Kolleginnen meiner Mitbewohnerinnen kamen auf einen Apéro vorbei. Da eine Mitbewohnerin kein Italienisch sprach, wurde Englisch gesprochen, was ich wiederum sehr schade fand. Gerade Anfänger hätten sich doch prima gegenseitig in der Landesprache gut unterstützen können.
Obwohl es spät später wurde, bin ich heute für einen Ausflug in die Innenstadt früh aufgestanden. Vor dem Duomo hatte sich eine Filmcrew niedergelassen. Wie es aussah, sollte eine Szene gedreht werden, in der ein Kellner einem Gast ein Café mit Dolci serviert. Und dies draussen auf dem Platz. Es war gerade 07:30. Es gab um diese Zeit schon regen Verkehr. Die Helfer hatten sichtlich Mühe, Lieferanten in ihren Autos, Fahrradfahrer und Passanten vom Set fernzuhalten. Es dauerte etwa 15 Minuten, bis die Szene im Kasten war.

Filmcrew vor dem Battistero beim Duomo

Links aussen sieht man den Gast, der von einem Kellner bedient werden soll. Der Kameramann hockt auf einer Kiste. Gleich hinter ihm die Regisseurin.

Florenz – sechster Wochenbericht

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert begann eine expansive Wachstumsperiode in Florenz. Die Stadtmauer wurde zu einem Hindernis in der Stadtentwicklung. Sie wurde zum grössten Teil abgerissen oder nach Plänen von Giuseppe Poggi durch Boulevards ersetzt. Heute führt eine Umfahrungstrasse auf den Boulevards rund um die Innenstadt. Wer in Florenz wohnt, braucht eigentlich gar kein Auto. Die Stadt ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Es fahren regelmässig Busse von den Aussenquartieren und den umliegenden Dörfern, bis an den Rand der Innenstadt. Viele Roller und Fahrräder ergänzen das hektische Treiben auf den Strassen. Aber Achtung: Wer als Fussgänger unterwegs ist, muss sehr vorsichtig sein. Als „Pedoni“ steht man ganz unten in der Hierarchiestufe des Strassenverkehrs und hat dementsprechend weinig Rechte. Überquere also nie eine Strasse, wenn das Signal auf Rot steht!


Zu Beginn der Woche war ich wieder unterwegs. Ausgehend von meiner WG gings in die Innenstadt. Danach über den Fluss ins Oltrarno Quartier, der alten Stadtmauer entlang zur Porta San Frediano. Das Tor, als Teil des sechsten Mauerrings, wurde zwischen 1332 und 1334 an der sehr wichtigen Strasse nach Pisa nach einem Entwurf von Andrea Pisano errichtet. im Gegensatz zum Gebiet nördlich des Arno wurden die Mauern in diesem Bereich nicht abgerissen, um Platz für Alleen zu schaffen, sondern es wurden zusätzliche Öffnungen an den Toren angebracht, um den Durchgang von Personen und Waren zu erleichtern. Die große Holztür mit ihren Riegeln ist original, ebenso wie die schmiedeeisernen Ringe zum Anbinden von Pferden. Die Schlüssel zur Porta San Frediano sind noch heute im Museo Tracce di Firenze im Palazzo Vecchio zu sehen.

Porta San Frediano

Von der Porta San Frediano folgte ich der alten Stadtmauer bis zur Porta Romana. Dieses Tor wurde zwischen 1328 und 1331 im Rahmen der Arbeiten am letzten Mauerring errichtet, von dem noch zwei lange Abschnitte mit dem Stadteingang verbunden sind.

Alte Stadtbefestiung in Richtung Porta Romana

Den Stadtrundgang habe ich hier aufgezeichnet.

Wenn man im Quartier Oltrarno spazieren geht, kommt man irgendwann am Florentiner Renaissance-Palast Palazzo Pitti vorbei. Das Gebäude wurde ab 1458 für den Kaufmann Luca Pitti erbaut. Nachdem Pitti an einer Teilnahme einer Verschwörung überführt worden war und im Gefängnis starb, blieb der Bau für fast hundert Jahre unvollendet. Erst nachdem er 1549 an die Gattin von Cosimo I. de’ Medici verkauft worden war, begann man mit Umbauten, den Erweiterungsbauten und der Anlage des Giardino di Boboli. Ab dem 16. Jahrhundert war der Palazzo Residenz der Herzöge von Toskana und ab 1864 der Florentiner Amtssitz von König Viktor Emanuel III. Im Jahre 1919 trat er ihn an den italienischen Staat ab. Seither ist der Palazzo Pitti mit seiner Gemäldesammlung öffentlich zugänglich.

Der über 200 Meter lange Palazzo Pitti

Neben dem Erlernen der italienischen Sprache und meinen Ausflügen, suche ich oft im Internet nach Sehenswürdigkeiten oder Orte von Ereignissen hier in Florenz, die wenig Aufmerksamkeit erregen und daher nicht stark von Touristen frequentiert sind. Dabei bin ich auf den Begriff “La strage di via dei Georgofili” (Das Massaker von Via dei Georgofili), gestossen.
In einer Seitenstrasse der Uffizien, spielte sich in der Nacht vom 27. Mai auf den 28. Mai 1993 eine Tragödie ab. Niemand ahnte Schlimmes, als um Mitternacht ein Fiat Fiorino in der Via dei Georgofili, abgestellt wurde. Eine Stunde später explodierten 300 kg Sprengstoff und tötete eine vierköpfige Familie, darunter zwei Mädchen, 9 Jahre und 50 Tage alt. Sie wohnten im obersten Stockwerk des Pulci-Turms, der direkt neben dem Museum liegt. 30 Personen werden zudem verletzt. Zu den Opfern zählte auch ein 22-jähriger Student. Der Turm war durch die Wucht der Explosion eingestürzt.
Bald war klar, dass die Mafia für das Attentat verantwortlich war. Inwiefern Politiker mit ihrem Wissen involviert waren, lässt sich nicht mehr klären. Die Mailänder Staatsanwaltschaft klagte viele Politiker der grossen Parteien an. Betroffen war auch die Partei “Democrazia Cristiana”. Ihr Chef, Bettino Craxi, floh nach Tunesien ins Exil.
In ein paar Tagen erinnert sich Florenz zum 29. Mal an die Opfer:
Fabrizio, Angela, Nadia, Caterina und Dario.

Als ich anfangs April mein Zimmer bezog, wurde noch geheizt. Das heisst aber nicht, dass mein Zimmer warm war. Die Heizung wurde zwar abends eingeschaltet, aber der kleine Radiator im Zimmer gab nur sehr wenig Wärme ab. Wenn ich fror, blieb mir nichts anderes übrig, als in der Küche etwas zu kochen, ober frühzeitig unter die Bettdecke zu verschwinden. Mittlerweile ist der Sommer in Florenz angekommen und die Nächte sind nicht mehr so kalt.

Die italienische Grammatik auf der Stufe A1-A2 ist gut lernbar. Schwieriger für mich wird es ab Stufe A3. Wenn ich die ersten beiden Stufen beherrsche, komme ich sehr gut zurecht. Die Verständigung macht mir eher zu schaffen. In der Schule sprechen die Lehrpersonen betont deutlich und langsam, was gut verständlich ankommt, während die Menschen auf der Strasse, für mein Verständnis, eher zu schnell sprechen oder viele Wörter einfach verschlucken. Oft muss ich nachfragen, wenn ich nicht alles verstanden habe. Danach wechseln sie ins Englische. Non hanno pazienza!

Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich heute auf dem Markt. Weil es im Supermarkt kein dunkles Brot mit Salz gab, versuchte ich es auf dem Wochenmarkt. Also ging ich zum Bäckerstand, stellt mich neben einen älteren Herrn, und verlangte ein dunkles Brot mit Salz. Daraufhin erklärte mir der Verkäufer, in der ganzen Toskana werde kein dunkles Brot mit Salz verkauft. Salz sei nur im weissen Brot enthalten. Der ältere Herr neben mir wendete sich zu mir, griff mit der Hand in seinen Schritt und sagte:
Il sale non fa bene alle uova!
Nun, so habe ich das noch nie gesehen!

Florenz – fünfter Wochenbericht

Meine Rundgänge finden oft ausserhalb der viel besuchten Innenstadt statt. In den Aussenquartieren ist es ruhiger. Am südlichen Ufer des Arno liegt das Oltrarno Viertel. Früher war es das Florenz der einfachen Leute, mit kleinen Werkstätten, wo Leder, Glas, Bronze, Holz Marmor, Gold und Silber verarbeitet wurde.
Oberhalb des Quartiers thront die Festung Forte di Belvedere. Gebaut wurde sie um 1590 im Auftrag von Ferdinand I. de’Medici. Sie sollte die Macht der Medici über die Stadt sichern und demonstrieren. Das besondere an der Festung war, dass die Kanonen auch gegen die Stadt gerichtet werden konnten, um sich gegen aufmüpfige Untertanen zu wehren.
Nach zwei tödlichen Unfällen, bei denen Besucher von der Mauer stürzten, öffnet die Festung ihre Tore nur noch für Open-Air-Ausstellungen.
Eine der verunglückten Personen war Veronica Locatelli. Sie war Dozentin an der Universität für Erziehungswissenschaften und Forscherin an der renommierten Academia della Crusca, Künstlerin, Regisseurin und Autorin von Kurzfilmen und Videoinstallationen.

Den Fussmarsch zur Festung habe ich hier aufgezeichnet.

Die viel besuchten Sehenswürdigkeiten sollten am besten am frühen Morgen besucht werden. Ausser vereinzelten Touristen und Lieferanten sind nur wenige Leute auf der Strasse. Also habe ich das Lernen kurzerhand auf den Nachmittag verschoben und bin zu Beginn der Woche früh aufgestanden.
Ein grosser Touristenmagnet ist die Ponte Vecchio. Die Brücke wurde im 14. Jahrhundert nach zehnjähriger Bauzeit fertig gestellt. Interessant an diesem Bauwerk ist der Übergang, oberhalb der Ladenzeile. Der sogenannte Vasarikorridor wurde im Auftrage Cosimos I. de’ Medici im Jahre 1565 von Giorgio Vasari gebaut. Der Korridor verbindet den Palazzo Vecchio mit dem Palazzo Pitti und überquert dabei den Fluss Arno. So konnten die Palastbewohner vom gemeinen Volk unbehelligt zwischen Wohnsitz und Rathaus hin- und herpendeln. Der Vasarikorridor ist derzeit für die Öffentlichkeit geschlossen.
Eindrücke zur Ponte Vecchio

Gestern bebte zweimal die Erde in Florenz. Mit einer Stärke von 3.4 und 3.7 auf der Richterskala, konnte man die Erschütterungen gut wahrnehmen. Die Fensterläden wackelten in ihren Angeln und das Bett machte einen „Hopser“. Gemäß Erdbebendienst war das Zentrum in Inpruneta, etwa 14 km südlich von Florenz entfernt. Der Erdbebendienst in der Toskana meldet alle Beben auf dieser Webseite:
Erdbebendienst Toskana

Es wird wärmer in der Stadt. Das spürt man auf den Gehsteigen, wo sich die Luft von der Sonne und den Abgasen an den Hauswänden erwärmt. Ich werde in Zukunft diesem Umstand Rechnung tragen. Neben dem Einkauf und Wäsche waschen, will ich meine Aktivitäten in der Stadt ebenfalls auf den Vormittag planen. Den Nachmittag halte ich mir für das Lernen frei. Bevor dann meine Mitbewohnerinnen nach Hause kommen, kann ich die freie Küche noch nutzen, um etwas zu kochen.
In einer Seitengasse in der Altstadt ist mir eine Hauswand mit zwei Tafeln aufgefallen. Es sind Wassermarken, die den Wasserstand nach einem Hochwasser im Jahr 1333 und 1966 markieren, als Florenz komplett im Wasser versank. Die Stadt wurde zwar immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht. Doch Hochwasser des Jahres 1966 übertraf allerdings sämtliche Hochwassermarken der vergangenen Jahrhunderte. Insgesamt starben 34 Menschen, 17 davon in Florenz.

Der Fluss ist heute nicht mehr schiffbar. Das Santa Rosa Wehr zwischen der Ponte Amerigo Vespucci und der Ponte alla Carraia verhindert einen durchgängigen Abfluss. Für Touristen werden oberhalb des Wehrs Kanufahrten angeboten. Das Wasser ist dort ruhiger, weil das Wehr die Fliessgeschwindigkeit bremst.
Ich habe meinen Fussmarsch auf dem Südufer fortgesetzt. Durch das Oltrarno Quartier, an der alten Stadtmauer vorbei in Richtung Parco delle Cascine. Den Rundgang habe ich hier aufgezeichnet.

Pescaia di Santa Rosa

Mitte der Woche hatten wir zwei Regentage. Ich war zu Hause geblieben und hab die Zeit für Lernen und Hausarbeiten genutzt. In einem vier Personen Haushalt mit nur einer Waschmaschine, wird das Waschen zu einer Herausforderung. Weil es zudem regnete, musste die Wäsche auf einen Wäscheständer im Hause trocknen, während die nächste Mitbewohnerin auf den freien Ständer wartete.

Wenn man in Florenz ist, kommt man nicht um ihn herum. Er ist der Anziehungspunkt in der Stadt. Die gewaltige Kuppel ist ein Wunderwerk der Baukunst des 15. Jahrhundert des Architekten Filippo Brunelleschi. Allein der Bau der Kuppel dauerte 16 Jahre und ist eine technische Meisterleitung der frühen Renaissance. Der Duomo oder die Kathedrale Santa Maria del Fiore, wie die Bischofskirche auch genannt wird.
Nur zu gerne hätte ich das Bauwerk von innen betrachtet. Die lange Menschenschlange vor dem Eingang hat mich mehrmals davon abgehalten. Die Wartezeit für den Einlass beträgt zeitweise zwischen einer und zwei Stunden. Geplante Führungen dürfen ohne eine Wartezeit hinein. Eine Führung kostet je nach Dauer, zwischen 22 und 70 Euro. Gesprochen wird ausnahmslos in Englisch.
Eine knapp vier Minuten lange Dokumentation auf YouTube illustriert den Bau der Kuppel anhand eines Zeichentrickfilms. Dazu muss man wissen: Der Erbauer, Filippo Brunelleschi, war gar kein Architekt, sondern Goldschmid.

Kathedrale Santa Maria del Fiore

Wenn ich aus der Stadt entfliehen möchte, gehe ich in den Parco delle Cascine. Der Park bietet viel Natur und Ruhe. Zudem ist er ein Ort, wo sich der Florentiner vom Alltag erholt oder Sport treibt. Ich habe im zweiten Wochenbericht darüber berichtet.
Er ist leider auch ein Aufenthaltsort für Migranten aus Afrika. Sie leben hier ohne Dach über dem Kopf. Betteln die Leute um Geld an oder verkaufen Drogen. Unheimlich wird es dann, wenn Sie plötzlich im Wald vor dir stehen und dich von oben bis unten mustern. Die Polizei war heute mit einem Grossaufgebot vor Ort. Bis auf ein Erlebnis, hatte ich keine Erfahrungen mit Kriminellen machen müssen. Den Spaziergang habe ich hier aufgezeichnet.

Florenz – vierter Wochenbericht

Letzte Woche bekam ich Besuch von meiner Familie. Wir waren uns einig, nicht im Touristenstrom von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu pilgern. Ausgehend vom Piazzale Michelangelo und der Kirche San Miniato al Monte, folgten wir der Viale Galileo, welche die Quartiere San Niccolo und Oltrarno verbindet. Nach etwa einer Viertelstunde verliessen wir die Strasse und folgten einem schmalen Weg den Hügel hinab, vorbei an einzelne Häuser und Olivenhaine. Während zwanzig Minuten wurde unser Spaziergang begleitet von Stille. Es gab keine Autos, die hupend vorbeifuhren, keine Touristen, die auf engen Gehwegen plötzlich stehen blieben, um Selfies zu machen. Es fühlte sich an, als wären wir die einzigen Menschen in der Stadt.

Auf der Via dell’Erta Canina

Ein weiterer Ausflug brachte uns nach Fiesole. Bei strömenden Regen fuhren wir mit dem Bus hinauf in die Hügel. Dort besichtigen wir den Dom und das Kloster San Francesco. Der Regen trieb uns bald in ein Bistro, wo wir uns aufwärmten und etwas tranken. Das Kloster San Francesco bietet bei schönem Wetter einen fantastischen Blick auf die Hügel von Fiesole und der Stadt Florenz. Es war aber ausser Regen und Nebel nicht viel zu sehen. Über Fiesole habe ich im zweiten Wochenbericht berichtet.

Es gibt eine Touristenattraktion, die wir uns nicht haben entgehen lassen. Der Sightseeing Bus durch Florenz. Während einer Stunde fährt er im dichten Verkehr durch die Stadt. Man darf getrost die Fahrt geniessen, während der Fahrer durch die engen Strassen zirkelt und dabei höllisch auf Fussgänger aufpassen muss. Auch Bistro Gäste, welche an den Strassenrändern ihren Spritz trinken, sollten ihre Hände besser auf dem Tisch lassen, wenn der Hip On-Hip Off Bus durch das Quartier Santa Croce fährt.
Mit dem Bus durch das Quartier

Mitte der Woche suchten meine Tochter und ich die Biblioteca delle Oblate auf, in unserer Tasche einige Bücher und Schulunterlagen, um auf der überdachten Terrasse in aller Ruhe zu arbeiten. Über die Bibliothek habe ich im ersten und dritten Wochenbericht berichtet. Wir besorgten uns einen Bistro Tisch und zwei Stühle, die in einer Ecke der Terrasse standen, und begannen, etwas abgelegen von den anderen Studierenden, mit unserer Arbeit. Nach einer Dreiviertelstunde baute sich plötzlich ein Angestellter vor uns aus. Er erklärte uns, dass dieser Bereich nur von Studenten benutzt werden darf. Touristen dürfen keine Tische und Stühle benützen. Herumspazieren sei erlaubt, sich setzen aber verboten.

Schneller als erwartet ging die gemeinsame Zeit vorüber und meine Familie musste den Heimweg antreten. Geblieben sind großartige Momente und viele lustige Augenblicke. Obwohl das Wetter nicht immer rosig war, haben wir die Zeit zusammen sehr genossen.

Ein grosser Schreck erwartete mich dann zu Hause. Während meiner Abwesenheit wurde in die WG eingebrochen. Alle Zimmertüren standen offen. Schränke und Schubladen wurden durchsucht. Nach einer ersten Einschätzung wurde mir persönlich nichts gestohlen. Einzig ein Handy einer Mitbewohnerin wurde entwendet, welche am gleichen Tag Anzeige erstattete.

Bei einem weiteren Streifzug durch die Stadt, stiess ich auf den Cimitero degli Inglesi. Der englische Friedhof, wie er hier genannt wird. Er liegt an der Piazzale Donatello auf einer natürlichen Anhöhe, die Anfang des 19. Jahrhundert ein beliebter Aussichtspunkt für Zuschauer der Fußballpartien auf der anliegenden Wiese war, der heutigen Viale Matteotti. Heute befindet sich der Hügel inmitten der Ringstrasse. Das heutige Erscheinungsbild des Friedhofs geht auf einen Entwurf von Giuseppe Poggi aus dem Jahr 1870 zurück, als die Stadtmauern für die Errichtung des Piazzale Donatello abgerissen wurde.
Vor 1827 konnten in Florenz verstorbene Nichtkatholiken und Nichtjuden nur in Livorno bestattet werden. Im Jahr 1827 erwarb die Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz Land vor der mittelalterlichen Mauer und dem Tor von Porta a Pinti.
Zwischen 1827 und 1878 fanden hier die sterblichen Überreste von 1409 Personen aus 16 unterschiedlicher Nationalitäten ihre letzte Ruhe, darunter 760 Engländer und 433 Schweizer – Unternehmer genauso wie Kulturschaffende.
Eine Insel des Friedens


Florenz – dritter Wochenbericht

Stadt und Land sind hier in Florenz sehr nahe beieinander. Ein Ausflug über die Brücke Ponte alle Grazie in das Viertel San Niccolo, den Weg hinauf zum Giardino Giapponese, zeigt, dass ab hier das Landleben beginnt.

Die schmale Strasse führte vorbei an Villen von wohlhabenden Florentinern, die sich zum Schutz vor Neugierige, hohe Mauer haben errichten lassen. Hier oben lässt es sich nur erahnen, welchen Blick die Leute hinter den Mauern auf die Stadt haben müssen.

Auf der Via San Leonardo

Nach ungefähr einer Stunde waren die hohen Mauern weg, ein kleineres Dorf hinter mich lassend, tat sich plötzlich die Sicht ins Hinterland auf.

Die Wanderung habe ich aufgezeichnet und kann hier angeschaut werden.

Ausblick ins Hinterland

Einkaufen kann ich ganz in der Nähe in einem Supermarkt. In der gleichen Strasse findet zweimal in der Woche ein Markt statt, der Lebensmittel und viele Artikel für den Haushalt anbietet.

Ich koche keine grossen Mahlzeiten. Salate und Hülsenfrüchte sind schnell zubereitet und kommen oft auf den Tisch. Daneben kaufe ich Äpfel und Bananen für zwischendurch. Mit vier Leute im Haushalt, die alle gleichzeitig nach Hause kommen und kochen wollen, reicht die Grösse der Küche einfach nicht aus.

Der Vormittag ist für das Erlernen der Sprache reserviert. Nachmittags mache ich Hausarbeit oder ziehe um die Häuser, zu Fuss oder mit dem Tram. Das öffentliche Nahverkehrsnetz ist in Florenz sehr gut ausgebaut und nicht mal teuer. Das Ticket kann an jeder Haltestelle aus dem Automaten, für 1.50 Euro gekauft werden und ist während 90 Minuten im gesamten Netz gültig.

Ein weiterer Ausflug in die Stadt, führte mich erneut zur Biblioteca delle Oblate. Früher ein Kloster ist es heute die Stadtbibliothek. Hier können Besucher im ehemaligen Kreuzgang oder oben auf der überdachten Terrasse, gemütlich ein Buch lesen. Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich. Im oberen Stock ist ein Cafè, von dem man die Domkuppel bestaunen kann.


Keine Frage, Florenz ist ein Touristenmagnet. Annähernd 15 Mio Übernachtungen zählt die Provinz Florenz jährlich. Nur schon die Galleria degli Uffizi zählt zwei Millionen Besucher pro Jahr. Viele Florentiner leben vom Tourismus und sprechen deshalb Englisch als zweite Sprache.

In den Schulunterlagen, die ich als Vorbereitung für den Kurs bekommen habe, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, man solle doch das Gelernte auf der Strasse umsetzen und dabei keine Angst haben, Fehler zu machen.

Das hört sich vernünftig an. Die Realität aber lädt eher zum Schmunzeln ein. Hier ein Beispiel von vielen: Ich hatte Hunger und wollte in einem Schnell Imbiss ein Pizzastück kaufen:

Ich: Buon giorno. Io vorrei questa pizza con salame, per favore!

Der Verkäufer: Va bene. Anything to drink?

Florenz – zweiter Wochenbericht

Montag

Für den Fussweg zur Schule benötige ich etwa 25 Minuten. Das Institut liegt mitten in der Altstadt, wenige Meter von der Piazza della Repubblica entfernt. Der Unterricht beginnt täglich um 09:00 Uhr

Also machte ich mich auf den Weg. Ich erreichte die Schule eine halbe Stunde früher, um mit der Dame am Empfang über meine Klasseneinteilung zu sprechen. Nach einer Weile war alles klar. Weil der nächste Anfängerkurs erst in einer Woche beginnt, hat mich die Dame in eine fortgeschrittene Klasse eingeteilt. Natürlich war ich darüber nicht sehr glücklich. Aber warten, bis der nächste Anfängerkurs beginnt, wollte ich auch nicht. Während dem Unterricht dann, stand mir die Überforderung deutlich ins Gesicht geschrieben.

Nach der Lektion wusste ich was zu tun war. Neben den Aufgaben, die auf den nächsten Tag zu erledigen waren, habe ich noch den Stoff aufgearbeitet, welche die Klasse vergangener Woche durchgenommen hat. Am Abend war ich fix und fertig.

Den Schulweg habe ich hier aufgezeichnet.

Dienstag bis Freitag

Nun bin ich über eine Woche in Florenz. Ein wenig Alltag ist eingekehrt. Schnell habe ich mich auch an die Stadt gewöhnt. Morgens ist sie noch ruhig. Das ändert sich gegen Mittag, wenn sich die Autos, hupend einen Weg durch die von Touristen verstopften, engen Strassen bahnen.

Im Kurs sind wir zwölf Studierende aus unterschiedlichen Ländern. Die Unterrichtsprache ist Englisch. Das führt hin und wieder zu Verständigungsproblemen mit denjenigen Studierenden, deren Englischkenntnisse gering sind.

Mittlerweile bin ich täglich bis 19:00 Uhr am Lernen, was mich sehr herausfordert. Dazu muss ich noch Zeit finden, um einzukaufen, Kochen oder Wäsche waschen. Eine Sprache lernen sollte eigentlich Spass machen. Aber im Moment fühlt sich die vergangene Woche eher an, wie eine sechzig Stunden Woche.

Bei einem Spaziergang bin ich an den Uffizien vorbeigekommen. Der von 1560-1580 gebaute Gebäudekomplex, wurde von den Architekten, Giorgo Vasari, Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi der Jüngere, entworfen. Das Gebäude wurde ursprünglich für die Unterbringung von Ministerien und Ämtern gebaut. Cosimo I. de’ Medici, Großherzog der Toskana, liess ein ganzes Stadtviertel abreissen, um den Bau zu realisieren. Es beherbergt eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt und war von Anfang zugänglich. Die Galleria degli Uffizi.

Uffizien Innenansicht in Richtung Arno

Samstag

Mit dem heutigen Tagesausflug gings hinauf die Hügel, nach Fiesole. Bei 24 Grad marschierte ich zuerst dem fast ausgetrockneten Fluss Mugnone entlang, danach durch einen kleineren Vorort, bis der Weg steil den Hügel hinauf nach Fiesole führte.

Der von den Etruskern gegründete Ort liegt knapp 300 m.ü.M. Vom Kloster San Francesco hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Hügel von Fiesole und die Stadt Florenz. Neben verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die der Ort bietet, hat mir die Piazza Mino am besten gefallen.

Piazza Mino in Fiesole

Die Wanderung habe ich aufgezeichnet und kann hier angeschaut werden.

Sonntag

Der heutige Spaziergang brachte mich in den Parco delle Cascine. Mit einer Grösse von 160 Hektaren ist er einer der grössten Naherholungsgebiete um Florenz. Der Bau des Parks wurde von Cosimo I de‘ Medici initiiert, um der Familie Jagdgründe und Anbaufläche zur Verfügung stellen.

Der Park lehnt sich flussabwärts an die Ufer des Arno. Neben einem unverbauten Flussufer und schönen Naturwegen, bietet er auch eine Wald Flora, wo die Florentiner in den heissen Sommertagen, viel Schatten, Sitzgelegenheiten und ein öffentliches Schwimmwad finden.

Parco dell Cascine
Gedenkstein

Der Zweite Weltkrieg hat auch vor Florenz nicht Halt gemacht. Am Ufer erinnert ein Gedenkstein an den 24.Juli 1944, wo siebzehn Partisanen von Faschisten hingerichtet worden sind.

Florenz – erster Wochenbericht

Donnerstag

Die Anreise nach Florenz gestaltete sich sehr angenehm. Von Milano aus fuhr die Freccia Rossa mit knapp 300 km/h über die Poebene Richtung Bologna. Am frühen Abend konnte ich mein WG Zimmer am Rande der Altstadt, beziehen. Die Altwohnung wird bewohnt von meiner Gastgeberin und zwei weiteren Frauen, einer Kunsthistorikerin, die am deutschen kunsthistorischen Institut in Florenz arbeitet und einer Schuh Designerin im Studium..

Die Sprachschule befindet sich nur wenige Gehminuten vom Duomo entfernt, mitten in der Altstadt. Bis zum Kursbeginn bleiben mir noch einige Tage, um die Stadt zu besichtigen. Danach habe ich täglich vier Stunden Unterricht. Die Freizeitaktivitäten werde ich dann auf die Wochenenden legen.

Freitag

Heute bin ich mit dem Touristenstrom auf den Aussichtsplatz Piazzale Michelangelo gewandert. Die Aussichtsplatzform bietet einen wunderbaren Panorama Ausblick auf die Stadt und den toskanischen Hügeln. Giuseppe Poggi hat den Platz 1865 entworfen, nachdem Florenz für kurze Zeit die Hauptstadt Italiens war.

Aussicht auf die Stadt vom Piazzale Michelangelo

Danach ging es wieder zurück auf die andere Seite des Arno. Die Biblioteca delle Oblate ist eine öffentliche Bibliothek. Das Gebäude steht in einem kleinen Park, mitten in der Altstadt. Eine Insel der Stille. Hier findet man Ruhe von der lärmigen Stadt und ihren Besuchern.

Biblioteca delle Oblate

Samstag

Das Gefängnis Le Murate war ursprünglich ein Kloster aus dem 15.Jahrhundert, bevor es von 1883 bis 1985 das Gefängnis von Florenz wurde. Durch ein Projekt des Architekten Renzo Piano wurde der ehemalige Trakt zu einem lebendigen, städtischen Raum.

Der ganze Gebäudekomplex wurde zu Wohngenossenschaften und Studentenwohnungen umgebaut. Es beherbergt auch Räume für Unternehmensgründungen, einen großen Innenhof zum Parken und die Kapelle der Madonna della Neve, deren Fassade mit dem höchsten Teil der Ummauerung eine Einheit bildet. Im Innenhof befindet sich das Caffe Letterario Le Murate. Hier sind im Vergleich zur Innenstadt, das Essen und Trinken noch bezahlbar.

Der Innenhof des ehemaligen Gefängnisses „Le Murate“

Florenz ist eine Touristen- und Studentenstadt, wie andere Städte auch. Dem zufolge können die Preise hier, entweder hoch oder tief sein. Dies variiert von Viertel zu Viertel und von Laden zu Laden. Als Student kauft man am besten die Lebensmittel da ein, wo sie bezahlbar bleiben, im Supermarkt oder an den wöchentlichen Märkten.

Sonntag

Die heutige Besichtigungstour begann am südlichen Ufer des Arno. Von der Ponte Vecchio aus führte die Wanderung zum Giardino di Boboli und zum Palazzo Pizzi. Danach den Hügel hinauf zur Kirche San Miniato al Monte, von wo man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt erhält. Zum Schluss über den Piazzale Michelangelo wieder zurück in die Stadt.

Die Wanderung habe ich aufgezeichnet und kann hier angeschaut werden.

Morgen beginnt mein geplanter Sprachkurs. Ich bin gespannt und freue mich darauf.

Auf gehts!

In wenigen Wochen trete ich meinen Sprachaufenthalt in Italien an. Mit diesem Projekt erfülle ich mir den Wunsch, die italienische Sprache zu erlernen.

Lange Zeit hatte ich dieses Verlangen nicht. Doch jetzt, wo ich älter werde, möchte ich mich noch irgendwann in der Sprache meines Vaters unterhalten können. Ich freue mich darauf!

Keller Renovation abgeschlossen

Im März letzten Jahres habe ich mit der Renovation des Kellers begonnen. Fast ein Jahr später, kann ich nun die Arbeiten abschliessen.

Anfänglich war ein Ausmisten des Kellers mit einem Neuanstrich der Wände geplant. Doch leider war der „Naturboden“ nicht ein Untergrund, den man als einen natürlichen Untergrund bezeichnen kann. Das Erdreich war mit Bauschutt verschmutzt und musste speziell entsorgt werden. Zu den Bildern und Videos …

Sprachaufenthalt in Italien

Heute habe ich den Termin für den Sprachaufenthalt fixiert. Im April nächsten Jahres werde ich für acht Wochen eine Sprachschule in Florenz besuchen. Wohnen werde ich am Rande der Altstadt, in einem kleinen Appartement.

Zur Vorbereitung besuche ich zurzeit einen Italienisch Kurs auf Stufe A1. Wer sich interessiert, der kann ab April wöchentlich meine Berichte aus Florenz in diesem Blog lesen.

Bist du in Form?

Seit meiner Pensionierung im Herbst 20 19 trainiere ich täglich eine Stunde Ausdauer. In der Regel beinhaltet dasTraining eine halbe Stunde Joggen und eine halbe Stunde Velo fahren.

Aus Neugier habe ich mal zusammengerechnet, welche Distanzen ich bis heute zurückgelegt habe. Dementsprechend käme ich auf eine Strecke von 2188 Km (Zürich-Moskau) beim Joggen und beim Velofahren auf 6107 Km (Zürich-Boston).

Nicht schlecht für einen Rentner, oder?

Auszeit

Auf dem Weg von Florenz nach Siena, eingebettet zwischen den sanften Hügeln der Toskana, haben wir uns seit einigen Tagen in einem Agriturismo eingerichtet.

Es ist so herrlich still und langweilig hier. Die einzigen Geräusche sind die zirpenden Zikaden und ein Bauer, der mit einem Raupenfahrzeug seine Felder bearbeitet. Weiterlesen …

Agriturismo

Von der Holzegg auf den Hausberg

Seit Jahren zieht es mich regelmässig auf meinen Hausberg. Gemeint ist der Grosse Mythen (1898 m) im Kanton Schwyz. Der nach allen Seiten freistehende Berg erlaubt einen grandiosen Rundblick in die Glarner und Urner Alpen, zum Vierwaldstättersee und ins Unterland.

Viele Leute steigen auch mit Stirnlampen in der Morgendämmerung auf den Berg, um einen unvergesslichen Sonnenaufgang zu erleben. Der Aufstieg ab der Bergstation Holzegg (1405 m) dauert bei guter Kondition etwa 1 Stunde Minuten.
Weiterlesen …

Grosser Mythen (1898 m)

Beginn Keller Renovation

Anfangs März habe ich mit einem weiteren Projekt begonnen. Unser Keller soll sanft renoviert werden. Dazu möchte ich den Raum komplett räumen, die Wänder herunterwaschen und danach neu streichen.

Der sogenannte „Naturboden“ hat mir nun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine Probe hat allerlei Verunreinigungen ans Tageslicht gebracht. Von Metallen, Beton, Armierungseisen, Styropor, Bitumen bis zu elektrischen Isolierungen und Drähte, ist im Boden alles vorhanden. Hier nachlesen …

Auf dem Dachboden – Nr. 5

Mit einer letzten Aufräumaktion auf dem Dachboden konnte ich drei Tagebücher und einige Aufsätze aus dem 19. Jahrhundert sicherstellen. Gemäss meiner verstorbenen Schwiegermutter handelt es sich dabei um Schriften von Johann Ulrich Wegmann (1823-1900).

Johann Ulrich Wegmann war der Urgrossvater meines Schwiegervaters. Im Sonderbundskrieg (1847) kommandierte er die Füsilier KP III/66.

Das Staatsarchiv Kanton Zürich archiviert und restauriert historische Dokumente aus dem Kanton. Ob die gefundenen Schriften tatsächlich einen historischen Wert besitzen, wird das Staatsarchiv abklären. Update folgt …

Mit dieser letzten Aktion schliesse ich das Projekt „Dachboden aufräumen“.

Raubmord im Dorf

Auf einer Gedenktafel in der Nähe unserer Kirche wird an einen Doppelmord erinnert, welcher sich im Jahre 1859 zugetragen hat. Schon länger wollte ich mehr über dieses Ereignis in Erfahrung bringen. Leider fehlte mir immer die Zeit dazu. Nun bin ich pensioniert und habe die Zeit für eine Recherche. Weiterlesen

Aufräumarbeiten im Wald

Der anhaltende Schneefall der letzten Tage hat den Bäumen im Wald arg zugesetzt. Die Baumspitzen von Fichten und Tannen konnten dem Gewicht kaum trotzen und brachen ab. Bäume, die vorher dem vielen Schnee schwach und krank waren, liegen am Boden. Also habe ich mein Werkzeug zusammengesucht und bin in den Wald gefahren. Weiterlesen …

Vermisst in Estland

Die Geschichte meiner Familie ist eng mit den beiden Weltkriegen des 20.Jahrhundert verknüpft. So starb auch der Cousin meiner Mutter, Willhelm Hock, während eines Rückzugsgefecht 1944 in Estland.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erhält und betreut Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Ausland und hilft Angehörigen bei der Gräbersuche (Wikipedia). In seiner Datenbank sind über vier Millionen Kriegstote und Vermisste erfasst. Ich habe den Namen Wilhelm Hock in die Datenbank eingegeben und einen Treffer erhalten. Weiterlesen …

Auf dem Dachboden – Nr. 4

Die Entrümpelung des Dachbodens kommt gut voran. Aufgetaucht sind acht Alben mit alten Ansichtskarten, welche wir von zwanzig Jahren geschenkt bekommen haben.

Ich habe damals die Postkarten aus alten, halb zerfallenen Kartonalben herausgelöst, registriert und in neue Alben abgelegt. Weiterlesen …

Alben

Militärinternierter in Deutschland

Nach Abschluss des Waffenstillstandes 1943 zwischen Italien und den Alliirten, waren die italienischen Streitkräfte plötzlich Feinde Deutschlands.

Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt in Albanien stationiert. Als Kriegsgefangener kam er nach Berlin in ein Internierungslager und musste Zwangsarbeit leisten. Weiterlesen …

Lagerausweis

Sprachschule in Florenz

Für Frühling 2022 plane ich einen Sprachaufenthalt in Florenz. Damit der Einstieg gut funktioniert, benötige ich den Level A1. Diesen möchte ich in einem Einstiegskurs für Italienisch erwerben.

Eine geeignete Sprachschule habe ich bereits gefunden. Der Kurs wird im Mai 21 beginnen. Ziel ist es, bis Ende Jahr 21 den Level A1 abzuschliessen, damit ich im März 22 den Einstiegstest in Florenz absolvieren kann.

Auf dem Dachboden – Nr. 1

Eines meiner geplanten Vorhaben nach der Pensionierung, ist die Entrümpelung des Dachbodens. Seit mehr als fünfzig Jahren wurden hier Gegenstände abgelegt, in der Annahme, sie wieder einmal zu gebrauchen. Natürlich wurde das meiste vergessen. Jetzt ist die Rumpelkammer voll.

Nun habe ich mit kleineren Aufräumaktionen begonnen. Bei einer dieser Aktion habe ich etwas von meiner Militaria Leidenschaft aus jungen Jahren an den Tag gefördert.

In einem Schrank fand ich eine Uniform, die ich nach dem Mauerfall 1989 aus Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) gekauft habe.
Weiterlesen …

Il diario del nonno

Vor vielen Jahren erfuhr ich von meiner Tante von Grossvaters Tagebuch und Briefe, die er während des 1. Weltkriegs von der Front geschrieben hatte.

Meine Verwandten in Italien haben bisher die Dokumente verwaltet. Da es keinen Kontakt zwischen uns gab, hatte ich nie die Gelegenheit, die Schriften zu lesen.

Nach längerer Suche im Internet bin ich auf sein Tagebuch und Briefe gestossen. Die Bibliothek in Sondrio hat die Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Weiterlesen …